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Stifterverband

Die Texte dieser Publikation sind unter einer Creative-Commons-Lizenz vom Typ „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International” (CC BY-SA 4.0) veröffentlicht. Um eine Kopie dieser Lizenz einzusehen, besuchen Sie https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de. Der Name der Urheberinnen soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Carlotta Esser für den Stifterverband. Die Transferprodukte in dieser Publikation sind ebenfalls unter oben angegebenen Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Die Namen der Urheberinnen und Urheber müssen bei einer Weiterverwendung entsprechend genannt werden. Verwendete Bilder werden von dieser Lizenz ausgeschlossen. Verlag, Herausgeber, Autoren und Autorinnen übernehmen keine Haftung für inhaltliche Fehler. 


Carlotta Esser

ZUKUNFTSORIENTIERTE LERNRÄUME

Innovative Lösungsansätze für die Hochschulgestaltung von morgen

EINFÜHRUNG

Grußworte und Wissenswertes

Grußwort I

von Oliver Janoschka, Stifterverband

  • Bild: Stifterverband, CC BY-SA 4.0 int.

Oliver Janoschka, Leiter Fokusthema „Innovative Lernorte gestalten“

Die Weiterentwicklung von zukunftsweisenden Lernräumen stellt eine zentrale Anforderung an moderne Hochschulen dar. Lernräume sind weit mehr als physische Orte – sie setzen entscheidende Impulse, um Lern- und Bildungsprozesse in einer sich dynamisch wandelnden Arbeitswelt zu ermöglichen. Zukunftsfähig gestaltete Lernräume bieten die Chance, die Herausforderungen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und interdisziplinärer Zusammenarbeit aktiv anzugehen und wirksame Lernumgebungen für sich wandelnde Bedarfe zu gestalten.

Mit der Community of Practice „Zukunftsorientierte Lernräume“ hat der Stifterverband eine Plattform geschaffen, die den hochschulübergreifenden Austausch und die Zusammenarbeit fördert. Hier kommen Fachleute aus deutschen Hochschulen zusammen, um neue Ansätze zu entwickeln und bestehende Konzepte weiterzudenken. Die Stärke dieser Community liegt in der Vielfalt ihrer Perspektiven, ihrer gebündelten Expertise und ihrer Bereitschaft, vertrauensvoll über Grenzen zusammenzuarbeiten – Eigenschaften, die entscheidend dazu beitragen, praxisnahe und übertragbare Lösungen für die Hochschulentwicklung zu finden.

Die vorliegende Publikation zeigt eindrucksvoll, was durch diese Zusammenarbeit entstehen kann. Sie bietet eine Sammlung von Transferprodukten, die konkrete Ideen und Handlungsvorschläge liefern, wie Lernräume gestaltet, genutzt und evaluiert werden können. Ihre Themen reichen von Flexibilität und digitaler Transformation bis hin zu nachhaltiger Gestaltung – und ich lade Sie ein, sich selbst einen Eindruck vom Potenzial der zusammengetragenen Facetten und Beispiele zu machen. Die Publikation ist dabei keineswegs als Abschluss zu verstehen; vielmehr möge sie dazu inspirieren, eigene Projekte und Visionen weiterzuentwickeln und neue Perspektiven einzunehmen.

Die Vielfalt der vorgestellten Ansätze unterstreicht, wie stark der Wille zur Veränderung ist. Sie verdeutlicht, dass Hochschulen sich nicht nur den Herausforderungen der Gegenwart stellen, sondern auch den Anspruch verfolgen, selbstwirksam und aktiv die Zukünfte von morgen mitzugestalten – mit einem besonderen Augenmerk darauf, was die Institutionen benötigen, aber auch, welche Bedürfnisse es von Studierenden wie Lehrenden im Blick zu behalten gilt.

Kollaborativ Lernräume zukunftsfähig gestalten und gemeinsam den Anforderungen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und interdisziplinärer Zusammenarbeit begegnen – das ist Aufgabe, Anspruch und Wirkung unserer Arbeit.

Oliver Janoschka

Mein besonderer Dank gilt allen Mitgliedern der Community of Practice und weiteren Beteiligten, die mit ihrer Expertise und ihrem Engagement diese Publikation möglich gemacht haben. Ihr Einsatz zeigt, welches Potenzial in der Zusammenarbeit steckt, wenn wir bereit sind, neue Wege zu gehen und innovative Ideen zusammen Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich lade Sie herzlich ein, diese Publikation als Inspirationsquelle zu nutzen und freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam die nächsten Schritte in Richtung zukunftsorientierte Lernräume zu gehen.

Heute die Hochschulen von morgen gestalten und die Zukünfte von übermorgen (vor-)denken!

Herzlichst Oliver Janoschka

Grußwort II

von Christina Schwalbe, Universität Hamburg

  • Bild: Christina Schwalbe

Christina Schwalbe, Leiterin des Büros für digitale Lehre

„Zukunftsorientierte Bildung braucht zukunftsorientierte physische Lernräume, die sich an entstehenden Bedarfen von Nutzerinnen und Nutzern und sich verändernden Lernformaten orientieren. Für die Entwicklung und Umsetzung solcher Räume gibt es noch keine Standardprozesse, aber in den Hochschulen sehr heterogen verteiltes Erfahrungswissen und Fachexpertisen.“ So lauteten die einleitenden Worte der Ausschreibung des Stifterverbandes für die Community of Practice „Zukunftsorientierte Lernräume“.

Ziel war es, Akteur:innen deutscher Hochschulen mit ihren diversen und doch in großen Teilen ähnlichen Herausforderungen und Erfahrungen miteinander zu vernetzen, um gemeinsam auf der Prozessebene praxistaugliche Lösungsansätze zu entwickeln – was uns auf ganz unterschiedlichen Ebenen auch gelungen ist. Es wurde deutlich: Der sehr intensive Dialog über institutionelle Grenzen hinweg, der produktive Blick über den Tellerrand inspiriert und schafft eine Dynamik, die es ermöglicht, neue Ansätze nicht nur zu entwickeln, sondern auch umzusetzen.

Neben dieser fruchtbaren Zusammenarbeit auf Prozessebene ist jedoch innerhalb der Arbeit in der Community eines auch sehr deutlich geworden: Wir brauchen nicht nur neue Räume für sich verändernde Lernformen. Der Raum ist vielmehr ein essenzielles strategisches Element von Hochschulentwicklung und Innovation im Bildungssystem! Die Entwicklung eines Raumes ist nie nur die Entwicklung eines physischen Raumes. Es ist immer auch die Entwicklung eines Kommunikationssystems, eines Interaktionssystems, eines Möglichkeitsraumes. In der Ausgestaltung von Lehr- und Lernräumen zeigen sich die Werte und das Verständnis von Bildung und Entwicklung. Ein Raum kann als Medium und als Katalysator fungieren. Der Raumentwicklungsprozess kann dabei über alle Hierarchien und organisatorischen Ebenen hinweg als Kommunikationsanlass fungieren, um darüber ins Gespräch zu kommen, was die (digitale) Transformation für die Hochschule bedeutet und wie wir ihr strukturell begegnen können und müssen, wie wir Hochschulen physisch und konzeptionell weiterentwickeln können.

Auch auf dieser konzeptionellen Ebene zeigt sich: Ein produktiver, konstruktiv geführter Dialog ist wichtig, um nicht nur funktionierende Prozesse zu entwickeln, sondern auch gemeinsam mit Lehrenden, Studierenden und Campusentwickler:innen neue Raumkonzepte zu entwickeln, die zum einen den veränderten Bedarfen von Lehrenden und Studierenden entsprechen und gleichzeitig auch dazu anregen, vielleicht die eine oder andere Innovation in der Lehre auszuprobieren oder zu entwickeln, die zur Transformation und Innovation der Hochschule beitragen.

Die Entwicklung eines Raumes ist nie nur die Entwicklung eines physischen Raumes. Es ist immer auch die Entwicklung eines Kommunikationssystems, eines Interaktionssystems, eines Möglichkeitsraumes.

Christina Schwalbe

In dieser Publikation finden Sie die verschiedenen Transferprodukte, die aus der Arbeit in den einzelnen Challenges der Community of Practice hervorgegangen sind. Produkte, die ganz vielfältige Hilfestellungen für die Entwicklung von Lehr- und Lernräumen bieten; Produkte, die es ermöglichen, in den Dialog über innovative Raumkonzepte zu kommen. Ich möchte sie dazu einladen, diese Transferprodukte auch als Kommunikationsanlass für einen produktiven Dialog in Ihrer Institution zu sehen – ganz im Sinne der ersten These aus dem Liquid Campus Manifesto, das aus meiner eigenen Challenge (der Entwicklung einer flexiblen und reversiblen Lernlandschaft für die Lehrkräftebildung) hervorgegangen ist: „Embrace the dialogue!“

Ich wünsche Ihnen eine spannende und fruchtbare Lektüre!

Ihre Christina Schwalbe



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deutsche Hochschulen wurden im Rahmen des Förderprogramms Lernarchitekturen von der Dieter-Schwarz-Stiftung und dem Stifterverband gefördert.



01 DIE COMMUNITY OF PRACTICE FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTE LERNRÄUME

Die „Community of Practice – zukunftsorientierte Lernräume“, gefördert durch den Stifterverband und die Dieter Schwarz Stiftung, bringt seit August 2023 insgesamt 16 Hochschulvertretende aus 15 deutschen Hochschulen zusammen. Ziel der Initiative ist es, innovative Ansätze für die Gestaltung moderner Lernräume zu entwickeln und digitale Transformationsprozesse in der Hochschullehre zu unterstützen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Diagramme von Datawrapper angezeigt werden.

Die Initiative hat das Ziel, Hochschulen mit konkreten Herausforderungen bei der Lernraumgestaltung zu unterstützen und gleichzeitig den Austausch zwischen Institutionen mit innovativen Ansätzen zu fördern. Hochschulvertretende konnten sich als „Challengers“ bewerben, um ihre Herausforderungen zu adressieren, oder als „Experts“, um ihre Erfahrungen und Lösungen zu teilen. Gemeinsam bildeten alle beteiligten Personen eine lebendige Community of Practice, die sich regelmäßig traf, um sich über Fortschritte, Ideen, bewährte Verfahren und Innovationen sowohl in den eigenen Projekten als auch in der Lernraumgestaltung insgesamt auszutauschen.

Bei der Arbeit an den Challenges wurden gemeinsam Lösungsansätze kreiert, die gezielt auf die Bedürfnisse der Hochschulen abgestimmt sind. Gleichzeitig sind diese Lösungen so gestaltet, dass sie hochschulübergreifend einsetzbar sind und die Arbeit an zukunftsorientierten Lernräumen nachhaltig unterstützen.

Mit dieser Publikation werden die Ergebnisse der Community of Practice vorgestellt. Die entwickelten Produkte bieten Anregungen für moderne Lern- und Lehrumgebungen und leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Hochschullandschaft. Der Stifterverband und die Dieter Schwarz Stiftung haben mit dieser Initiative eine Plattform geschaffen, die den Austausch zwischen Hochschulen fördert und innovative Ideen für die Bildungszukunft unterstützt.







02 VON DER CHALLENGE ZUR LÖSUNG: LERNRAUMGESTALTUNG AN FÜNF DEUTSCHEN HOCHSCHULEN

Die Challenges stellen die Ausgangspunkte für die Entwicklung der innovativen Lösungen im Bereich der Lernraumgestaltung dar. Fünf Hochschulen brachten ihre spezifischen Herausforderungen ein, die durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten und der Community adressiert wurden. In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Challenges vorgestellt, die im Rahmen der Initiative bearbeitet wurden und die Grundlage für die dazu entwickelten Transferprodukte bilden.



Hochschule RheinMain, Dr. Isabella Buck und Gudrun Bolduan

2.1 Entwicklung einer zukunftsfähigen Lernraum-Typologie

Die Hochschule RheinMain hatte die Aufgabe, eine Lernraum-Typologie zu entwickeln, die den vielfältigen Anforderungen an eine moderne Präsenzhochschule gerecht wird. Im Fokus stand die Schaffung von Räumen, die ganzheitliches Lernen fördern und gleichzeitig die Ansprüche an IT-Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Besonderes Augenmerk lag auf der Integration von Rückzugsräumen für individuelles Lernen sowie hybriden Kollaborationsräumen, die den Bedürfnissen einer zunehmend internationalen und flexiblen Hochschulwelt gerecht werden. Angesichts geplanter Neu- und Umbaumaßnahmen bot sich die Möglichkeit, innovative Lernraum-Prototypen zu entwickeln, die als Modell für die zukünftige Gestaltung von Lernräumen dienen können.

Begleitende Expertinnen und Experten

Prof. Dr. Katja Ninnemann, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Tobias Scheeder, Technische Hochschule Köln

Mehr zu den Ergebnissen und Inhalten der Challenge hier: Projektsteckbrief



Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Dr. Dorit Günther

2.2 Nachhaltige Umgestaltung bestehender Lernräume

Die RPTU stellte sich der Herausforderung, die Perspektiven ihrer Studierenden an den beiden Standorten Kaiserslautern und Landau in die Entwicklung zukünftiger Lernräume einzubeziehen. Ein zentraler Fokus lag darauf, innovative Lernumgebungen mit begrenzten finanziellen Mitteln zu schaffen. Dabei setzte die Universität auf die kreative Umgestaltung und neue Nutzung bestehender Gebäude, um kosteneffizient moderne Lernräume zu realisieren, die sowohl nachhaltig als auch zukunftsfähig sind.

Begleitende Expertinnen

Prof. Christine Gläser, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und Diana Lucas-Drogan, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Mehr zu den Ergebnissen und Inhalten der Challenge hier: Projektsteckbrief



Universität Hamburg, Christina Schwalbe

2.3 Entwicklung einer digitalen Lernlandschaft und flexibler Lernräume

Die Universität Hamburg wollte eine digitale Lernlandschaft schaffen, die als Experimentierraum für didaktische Innovation dient. Dabei lag der Fokus auf partizipativen Prozessen, um gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden neue Ideen für Lehr- und Lernmethoden sowie zukunftsweisende Raumkonzepte zu entwickeln. Zudem wurde angestrebt, agile Ansätze aus der Software-Entwicklung auf die Gestaltung physischer Lernräume zu übertragen, um flexibel auf Veränderungen reagieren und eine hohe Anpassungsfähigkeit gewährleisten zu können. Ziel war es, nachhaltige und nutzungszentrierte Lernumgebungen zu schaffen, die schnell auf technologische Entwicklungen und neue Bedürfnisse reagieren können.

Begleitende Experten

Dr. Christos Chantzaras, Technische Universität München und Julius Othmer, Technische Universität Braunschweig

Transferprodukte

Mehr zu Ergebnissen und Inhalten der Challenge hier: Projektsteckbrief



Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Prof. Dr. Christine Niebler

2.4 Errichtung und Etablierung eines SCALE-UP-Raums

Die Umsetzung und Etablierung eines SCALE-UP Raums mittels einer Graswurzelbewegung sollte die Art und Weise verändern, wie Lehr- und Lernräume an der Hochschule genutzt werden. Dabei galt es, die richtigen Gestaltungsfaktoren zu definieren und verschiedene Stakeholder zu überzeugen. Die strategische Planung von Raum- und Vorlesungsnutzung sowie die Förderung eines Wandels hin zu flexiblen Raumkonzepten waren entscheidend. Besonders wichtig hierbei: Fakultäten und Dozierende für die Nutzung des Raums zu gewinnen und eine breite Unterstützung zu erreichen. Zwischenschritte wie Inverted Classroom (IC), Just-in-Time-Teaching (JiTT) und Team-Teaching sollten den Weg dorthin ebnen, mit dem Ziel, den Lernerfolg, insbesondere marginalisierter Gruppen, zu fördern.

Begleitende Experten

Prof. Dr. Marc Kirschbaum, SRH Hochschule Heidelberg und Prof. Dr. Tobias Schmohl, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Transferprodukte

Mehr zu den Ergebnissen und Inhalten der Challenge hier: Projektsteckbrief



Universität Vechta, Lars Gerber

2.5 Entwicklung kollaborativer Campus Spaces

Die Universität Vechta stellte sich der Herausforderung, kollaborative Verständigungs- und Feedbackprozesse zwischen Studierenden und Lehrenden zu gestalten. Dabei ging es darum, neu geschaffene Lernräume langfristig zu etablieren und ihr Potenzial für innovative Lernprozesse sowie kollaborative Lehr-Lernformate zu nutzen, um den Wandel vom Lehren zum Lernen zu unterstützen. Ein partizipativer Prozess sollte entwickelt werden, der trotz Raummangels eine Grundlage für künftige Baumaßnahmen schafft. Die Lernräume sollten nicht nur flexible digitale Lehrsettings ermöglichen, sondern auch den Campusalltag bereichern und eine offene, sichtbare Lernkultur fördern.

Begleitende Expertinnen

Prof. Dr. Carina Leue Bensch, Hochschule Worms und Prof. Dr. Bettina Mons, Hochschule Bielefeld

Mehr zu Ergebnissen und Inhalten der Challenge hier: Projektsteckbrief



03 HOW TO LERNRAUMGESTALTUNG: VON DER KONZEPTENTWICKLUNG BIS ZUR EVALUATION

Die Gestaltung eines Lernraums ist ein vielschichtiger Prozess, der in mehrere Phasen gegliedert werden kann. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen Herausforderungen und Bedarfe mit sich. Von der ersten Konzeption bis zur abschließenden Evaluation entfaltet sich eine Reise, bei der methodische Unterstützung und gezielte Werkzeuge sehr hilfreich sein können. Die im Rahmen der Community of Practice entstanden Transferprodukte begleiten diese Reise und setzen an einigen Schlüsselstellen an.



1 · STARTPUNKT

Der Anfang eines Lernraumprojekts ist oft von Unsicherheiten geprägt: Welche Bedürfnisse gibt es? Wo beginnt man? Wie etabliert man eine Lernraum-AG? Die Raumwandel Box Phase 0 und das Starterkit „good2go“ bieten Orientierung und fördern Partizipation.

Starterkit „good2go“

Ein Strukturmodell, welches Lernraum-AGs hilft, zentrale Fragen zu Zielen, Strategien und Ressourcen zu klären – für einen erfolgreichen Start und schnelle Quick Wins.

Product Owner

Prof. Dr. Katja Ninnemann

Ethnografisch-performatives Raumwandelspiel

Ein zweiwöchiges Raumwandelspiel macht raumbezogene Probleme greifbar, begleitet von Methoden zur Bedarfsermittlung und Forschungseinbindung – für partizipative und kollaborative Prozesse.

Product Owner

Prof. Christine Gläser, Diana Lucas-Drogan

2 · STAKEHOLDER & ROLLEN

Im nächsten Schritt werden zentrale Akteurinnen und Akteure sowie Rollen im Prozess identifiziert und strategisch eingebunden. Mit Hilfe der Stakeholdermap werden relevante Personen sichtbar, was eine gezielte Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglicht.

Stakeholdermap

Eine Orientierungshilfe, um zentrale Entscheiderinnen und Entscheider in Institutionen und Organisationen zu identifizieren. Sie dient dazu, Kommunikationsbedarfe und Anforderungen zu verstehen und diese in Gestaltungsprozessen gezielt zu adressieren.

Product Owner

Prof. Dr. Carina Leue-Bensch

3 · KOMMUNIKATION

Eine klare und zielgerichtete Kommunikation sowie ein offener Dialog sind entscheidend, um ein Lernraumgestaltungsprojekt erfolgreich zu realisieren. Das Cheat-Sheet und Liquid Campus Manifesto fördern eine gemeinsame Haltung und schaffen Verständnis für unterschiedliche Perspektiven.

Cheat-Sheet

Ein strukturierter Leitfaden, der alle Schritte von der Planung bis zur Evaluation eines Scale-Up-Raums begleitet. Dazu zählen Kommunikationshilfen für den Austausch mit Fakultätsmitgliedern, Studierenden und der Hochschulverwaltung.

Product Owner

Prof. Dr. Christine Niebler, Prof. Dr. Marc Kirchbaum, Prof. Dr. Tobias Schmohl

Liquid Campus Manifesto

Ein Poster, das eine gemeinsame Haltung stärkt und alle Beteiligten – in der Lehre, Planung und im Bau– dazu einlädt, in einen kontinuierlichen Dialog über die wechselseitige Beziehung von Lehr- und Raumentwicklung zu treten.

Product Owner

Dr. Christos Chantzaras, Christina Schwalbe, Julius Othmer

4 · RAUMGESTALTUNG

Der Übergang von der Planungsphase in die Umsetzungsphase wird durch den LernraumPlaner und die Inspirationskarten unterstützt. Diese Produkte liefern methodische Anleitungen und kreative Impulse für die co-kreative Raumgestaltung.

Inspirationskarten

Das Kartendeck bietet eine Sammlung von inspirierenden Good-Practices, um Nutzungsvorstellungen für den künftigen Hochschulort mittels eines Moodboards zu konkretisieren oder in persönlichen Gesprächen Diskussions- und Sensibilisierungsprozesse anzuregen.

Product Owner

Prof. Dr. Bettina Mons

LernraumPlaner

Das Kartenspiel bietet Anleitungen sowie Inspirationen für die Gestaltung von Lehr- und Lernräumen. Das Material unterstützt dabei, Räume zu gestalten, die Future Skills fördern und die Wechselwirkung zwischen Kompetenzentwicklung und Raumgestaltung optimieren.

Product Owner

Tobias Scheeder

5 · RAUMMESSUNG

Am Ende des Prozesses steht die Raumevaluation, die eine fundierte Analyse der Wirkung des gestalteten Raums ermöglicht und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Gestaltungsprozesse liefert.

Raumevaluation

Das Orientierungsmaterial dient der nutzungsorientierten Evaluation von Lehr- und Lernorten. Ziel ist es, eine zielgruppengerechte Bewertung der Wirkung von Räumen vorzunehmen, um künftig eine effektive Raumgestaltung mit hoher Akzeptanz zu etablieren.

Product Owner

Prof. Dr. Bettina Mons





04 Danksagung

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder der Community of Practice „Zukunftsorientierte Lernräume“, die sich mit großem Engagement und Expertise in diesen Prozess eingebracht haben. Ihre Arbeit hat diese Publikation und die damit verbundenen Transferprodukte ermöglicht. Besonderer Dank gilt auch der Dieter Schwarz Stiftung, die durch ihre Förderung diese Initiative unterstützt hat, sowie allen Beteiligten, die durch ihre Mitwirkung, ihr Feedback und ihre Ideen maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben. Ihre kollektive Arbeit wird dazu beitragen, Lernräume an Hochschulen nachhaltig zu transformieren und innovative Lösungen zu schaffen, die für die Zukunft der Hochschulbildung von Bedeutung sind.

  • Bild: Andreas Gebert

IMPRESSUM

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Essen, März 2025

HERAUSGEBER Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. Baedekerstraße 1 · 45128 Essen T 0201 8401-0 · mail@stifterverband.de